DER WEG INS TAL

 

Der Hauptweg in die Schromb führt von Münstermaifeld her kommend im Ortsteil Metternich, am Haus Wey ( früher " Gasthaus zum Schrumpftal " ) vorbei, ins Tal der Mühlen.

 

Ehemaliges " Gasthaus zum Schrumpftal "

Er wird durchweg über seine Strecke von etwa 5,4 Kilometer bis Hatzenport an der Mosel vom Schrumpfbach begleitet.

Der gut ausgebaute Weg, es ist die Kreisstraße 40, wird mittlerweile mit Vorliebe als Spazierweg mit und ohne Auto, Motorrädern sowie von Fahrradsportlern als Trainingsstrecke ( auch vom Weltklasse - Triathleten Jürgen Zäck ) und sonstigen Hobbyradlern befahren.

Vom Hatzenporter Fremdenverkehrs-und Heimatverein wurde im Rahmen seiner 7. Kulturreihe " Sommersonnenwende 1998 " im Juni erstmalig eine erlebnisreiche Wanderung unter dem Titel " Auf Müllers Rappen durchs Schrumpftal " angeboten, die großen Anklang fand

( s. Anhang 3 ).

Zunächst geht es vorbei am rechts des Weges liegenden Metternicher Neubaugebiet " Zum Vorhaupt ", an dessen Anfang früher das

" Schlosserhäuschen " stand und von dem der alte Weg übers "Flürchen"

( Flurbezeichnung ) zur ersten Mühle abging.

Das längst abgerissene Schlosserhäuschen

Zur linken Seite liegt das Flurstück " Wolfskaul " ( Wölfe gabs hier bis Mitte des 19. Jahrhunderts ). Etwas weiter im Hang bildete sich früher im Winter immer wieder eine von der Jugend gern benutzte Eis- und Schlittenbahn. Es folgt dann auf der rechten Seite das

" Gruppenwasserwerk Maifeld ".

 

Gruppenwasserwerk

In diesem Wasserwerk wurden 1955 die Quellen des Schromber - Bachs, der einst bis zu 15 Mühlen versorgte, gefaßt.

Diese Quellen lagen überwiegend im Wackborn ( Flurbezeichnung ). Die Müller hatten daran ihre Wasserrechte, vermochten aber bei der Erfassung keinerlei Entschädigungen geltend zu machen, weil die amtlichen Eintragungen - bis auf Leusch und Pleser ( ehemalige Müller im Hatzenporter Bereich ) - nicht mehr nachweisbar waren.

Erstmals am 20. Oktober 1955, mittags um 13 Uhr war es dann soweit, die Metternicher und Schromber konnten die Wasserhähne aufdrehen.

Zur linken Seite des Weges schließen sich die Kläranlage von 1982 mit einem dahinter im Hang liegenden Campingplatz an.

Ein Teil der Wiesen, gegenüber der Kläranlage, war übrigens von 1950 bis etwa 1962 Spielfeld des Metternicher Fußballclubs.

 

Kläranlage von 1982

 

Campingplatz

In den Hauptweg, der dann nach links abbiegt, mündet in einer leichten Kurve der Nebenweg vom Schromber - Kreuz her ein.

 

Das Schromber-Kreuz

Dort am Kreuz mit dem alten Ahornbaum ist der Schnittpunkt zu den Verbindungen mit Münstermaifeld durch die Naafe und Mörz über die Scheibe ( beides Flurnamen ) zum Schrumpftal und dem Metternicher Ortsteil Feils.

Dieser alte Weg über den Barfuß-Stich (" Auf dem Barfuß " so die Flurbezeichnung ) ist heute nur noch bedingt befahrbar.

Das Schromber - Kreuz mit Ahornbaum

Das neue Wegstück von Metternich und auch die ausgebauten Teilstücke danach sind erst im 2 Weltkrieg, unter Einsatz polnischer und französischer Kriegsgefangener, endgültig fertiggestellt worden.

Der Materialtransport erfolgte mit Loren ( offene Kippwagen ), die auf Gleisen von Pferden gezogen wurden. Pferd und Fuhrmann stellten die Bauern abwechselnd gegen geringe Entschädigung bereit.

An Sonn - und Feiertagen war das verbotene Kippwagenfahren nicht nur ein besonderer Anreiz für die Jungen aus dem Tal, sondern auch für die Hatzenporter, Mörzer und Metternicher! Das nicht ganz ungefährliche Spiel mußte immer wieder von Erwachsenen unterbunden werden.

Die Ausbauarbeiten wurden etwa um 1934 begonnen, siehe hierzu das Foto aus dieser Zeit an der Nachtsheimsmühle. Der notwendige Unterbau mit Felsgestein wurde durch Sprengungen vor Ort besorgt. Die fachkundigen Arbeiter kamen überwiegend aus der Mayener Umgebung, vor allem aus Ettringen.

Zwischen der Nachtsheimsmühle und der Probste-/Bornsmühle gabs bis dahin nur dürftige Verbindungen über schmale Schneisen und teilweise sogar über den Bach. Die andern Teilstücke waren Feld- und Schotterwege, die ebenfalls schlecht und nur schwer befahrbar waren.

 

1934/35 " Wegebau an der Nachtsheimsmühle "

 

Etwa ab 1950 wurde die neue Strecke, die jetzige Kreisstraße, über mehrere Jahre vom Postbus der Linie Polch - Hatzenport/ Bahnhof und zurück genutzt.

Das Schrumpftal konnte früher zu Recht als mit eines der größten Mühlentäler in der näheren und weiteren Umgebung bezeichnet werden. Die Mühlräder, von denen heute leider keines mehr zu sehen ist, wurden oberschächtig angetrieben.

Bei den Mühlen handelte es sich überwiegend um Mehl/Fruchtmühlen, es gab jedoch auch einige Loh - , Walk - und …lmühlen.

Der damalige Wasserlauf des Baches wurde immer wieder für den Betrieb der Mühlräder aus seinem Bett in den sogenannten Mühlgraben abgeleitet.

 

An der Mündung des beschriebenen alten Zufahrtsweges geht von der Kreisstraße nach rechts ein Seitenweg ab, der direkt zur ersten Schromber Mühle führt.

 

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