BORNSMÜHLE

 

Es ist die ehemalige PROBSTEMÜHLE, davor war es die BÜCHELSMÜHLE, zuletzt aber bis heute noch wird sie BORNSMÜHLE genannt.

Die Mühle wird erstmals seit 1409 ( s. auch Anhang 2 ) als Schromber Walkmühle erwähnt.

Es war nicht nur die Mühle von Büchels Wohltäter ( so nennt er den damaligen Eigentümer wiederholt ), sondern sie wird sogar unter seinem eigenen Namen auch als " BÜCHELSMÜHLE " nachgewiesen!

So beispielsweise 1825 bei der neuen Landmessung in Unterlagen des Katasteramtes in Mayen. Vor diesem echten Beweis ging ich übrigens immer davon aus, daß es sich bei der Mühle des " Wohltäters " von Büchel nur um die Haagsmühle handeln könnte ( s. auch Anhang 2 ).

Im übrigen spricht Fabricius in seinen Aufzeichnungen über den Canton Münstermaifeld insbesondere bei Hatzenport davon, daß dort Schrumpermühlen schon 1313 und 1326 existierten!

In seiner vor der Vermessung von 1825 gemachten Aufzählung der Hatzenporter Mühlen nennt Büchel für diesen Bereich sieben Mühlen, und zwar sechs Fruchtmühlen und die hier angesprochene Walkmühle.

In dieser Mühle lebte nicht nur sein Wohltäter, sondern er muß hier auch selbst mitgearbeitet haben. Immerhin wurde sie ja nach seinem Namen benannt. Außerdem hatte er im April 1794 als erster auf dem Maifeld die Tuchfärbung praktiziert, und zwar in blau! Das ist sicher ein weiterer Beweis für seine Tätigkeit als Walkmüller oder dessen Helfer. Ich nehme an, daß seine Tuchfärbungen sogar in diesem Hause ausgeführt wurden !

In der Zeit nach Büchel, um 1855 wird Jean Probst hier als Müller genannt. Vor ihm waren es wohl seine Eltern Johann Jakob Probst und Apolonia geb. Lunebach, die auch als Gutsbesitzer ausgewiesen wurden. Für diesen Zeitraum werden ebenfalls ein Johann Georg Kranz und Ehefrau Agnes geb. Lellmann, als Ackerer, für diesen Standort genannt. Ob sie vorübergehend hier oder doch anderswo wohnten, vermochte ich nicht zu klären. Ich gehe allerdings davon aus, daß sie oberhalb auf dem Berg einen Hof ( Betzem ? ) hatten.

1773 und später waren nach meinen Nachforschungen Johann Peter Caspary und Bernardus Ternes die möglichen Eigentümer bzw. Pächter dieses Anwesens.

Wer nun von den Genannten der viel zitierte Wohltäter des 1842 verstorbenen Chronisten Büchel gewesen ist, konnte ich nicht feststellen!

Der Betrieb wurde, nach Aufgabe der Walkmühle, wie der übernächste auch, als …lmühle genutzt.

Zeitweise muß das Haus leer gestanden haben, denn bei den Zählungen von 1907, 1895 und 1885 fehlen die üblichen Personenangaben.

Letzter Müller war wohl Josef ( genannt Jupp ) Born, der später von dort zur Kranze Mühle verzog. Das muß um 1920/21 gewesen sein.

Ab 1921 nämlich kam ein weiterer Josef Born in diese Mühle, seine Ehefrau war Katharina geb. Cochems, sie stammte aus Burgen.

Er war aber Mühlenbauer und kein Müller. Seine Tätigkeiten erstreckten sich auf Instandhaltungen und Reparaturen von Mahlwerken der Müller im Umkreis bis hin zum Hunsrück. Das galt auch für die Bauern, die teilweise Schrotmühlen betrieben. Für seine Arbeit war eine Riffelbank notwendig, die er - wie die Müller ihre Mühlen - ebenfalls mit dem Wasserlauf des Schromberbachs betrieb.

Die Arbeiten seines Handwerks waren überwiegend das Schärfen, Neuanfertigungen und Reparaturen an Kammrädern und Ritzeln, sonstige Ausbesserungen und vieles andere mehr.

Der Sohn Franz, der verzog, hatte sogar den Beruf eines

Mühlenbauers bei seinem Vater erlernt. Peter Born, ein weiterer Sohn, übte als der Nachfolger im Hause diese Tätigkeit auch noch einige Jahre aus. Er gab diesen Beruf dann aber auf, als die meisten Müller ihren Mühlenbetrieb einstellten. Peter Born verstarb 1983. Seine Frau Anna geb. Wilhelm starb 1997 mit 91 Jahren.

In dieser ehemaligen Mühle wurde etwa um 1909 eine Sommerwirschaft mit Kegelbahn im Freien betrieben.

Heute wird das Haus von der verwitweten Rosemarie Specht geb. Born

( Tochter von Peter und Anna Born ) und ihren Kindern bewohnt.

 

Die Borns-/Probste - Büchelsmühle ( Foto von 1984 )

 

Das heutige Hauptgebäude

Home